DHCP Migration von Server 2008 R2 zu Server 2016

Die DHCP Migration von Server 2008 R2 zu Server 2016 sollte via netsh oder Powershell durchgeführt werden. Die Migration über die GUI der DHCP Konsole wirft einen Fehler und funktioniert u.U. nicht.

Zunächst muss die aktuelle DHCP Datenbank exportiert werden:

Anmeldung auf dem DHCP Server und Start einer administrativen CMD.

Netsh
DHCP
Server \<DHCP Server IP Addresse>
Export c:tempserver_dhcp-db all

Dadurch wird eine Datei namens c:tempserver_dhcp-db erstellt, welche auf den neuen DHCP Server kopiert werden muss.

Net stop DHCPserver
Del c:windowssystem32DHCPDHCP.mdb
Net start DHCPserver
Netsh
DHCP
Server \<DHCP Server IP Addresse>
Import c:tempserver_dhcp-db
Exit
Net stop DHCPserver
Net start DHCPserver

Danach kann der alte DHCP Server abgeschaltet werden. Die alte Datenbank mit allen Reservierungen sollte nun auf dem neuen Server vorhanden sein.

Import und Export via Powershell

Das Vorgehen kann auch via Powershell durchgeführt werden.

Der alte DHCP Server muss dazu mindestens unter Server 2008 laufen.

Auf dem Zielsystem öffnet man eine administrative Powershell. Darin wird nun das neue DHCP Server Modul genutzt.

Export-dhcpserver –computername ALTER.DHCP.SERVER –leases –file c:tempdhcp.xml –verbose

Nun kann man den alten DHCP Server abschalten und die Einstellungen in den neuen Server einspielen.

Import-dhcpserver –computername NEUER.DHCP.SERVER –leases –file c:tempdhcp.xml –backuppath C:tempBackup -verbose

Der Parameter backuppath ist zwingend. Dort wird die aktuelle DHCP Konfiguration zur Sicherung abgelegt.

SYSVOL Replikation – Migration von FRS zu DFS Replikation

Der Begriff SYSVOL (%SystemRoot%SYSVOL) bezieht sich auf einen Satz von Dateien und Ordnern, die auf der lokalen Festplatte jedes Domänencontrollers in einer Domäne gespeichert sind und durch den Dateireplikationsdienst (File Replication Service/FRS) repliziert werden. Netzwerkclients greifen über die folgenden freigegebenen Ordner auf den Inhalt der Struktur SYSVOL zu:

  • NETLOGON
  • SYSVOL

Der Dateireplikationsdienst (File Replication Service, FRS) synchronisiert Ordner mit Dateiservern, die den Dateireplikationsdienst anstelle der neueren DFS-Replikationstechnologie verwenden.

DFS-Replikation ermöglicht das Synchronisieren von Ordnern auf mehreren Servern über LAN- oder WAN-Netzwerkverbindungen. Dieser Dienst verwendet das RDC-Protokoll (Remote Differential Compression), um nur die Teile der Dateien zu aktualisieren, die seit der letzten Replikation geändert wurden.

In den alten Windows Server Verionen < 2003 R2 wurde FRS für die Replikation des SYSVOL Ordners auf andere Domain Controller verwendet. Ab Server 2008 wird primär DFS für die Replikation verwendet. FRS wird allerdings immer noch unterstützt.

Für die Migration von FRS zu DFS wird das Tool “Dfsrmig.exe” genutzt. Damit die Migration funktioniert muss die Domäne mindestens auf dem Funktionslevel von Server 2008 sein.

Ob FRS genutzt wird oder nicht findet man via Powershell

dfsrmig /getglobalstate

heraus.

Die Ausgabe sagt aus, dass die DFS-Replakations-Migration noch nicht eingeleitet wurde.

Die Migration an sich hat vier verschiedene Stati:

  1. Status 0 – Starten
  2. Status 1 – Vorbereitet
  3. Status 2 – Umgeleitet
  4. Status 3 – Entfernt

Status 0

Hierbei wird der Sysvol Ordner auf alle Domain Controller repliziert, um einen konsistenten Status auf allen Systemen zu erreichen.

Status 1

FRS repliziert weiterhin den Ordner. Zusätzlich legt DFS eine Kopie an, die sich unter %SystemRoot%SYSVOL_DFRS befindet. Allerdings ist dieses Verzeichnis inaktiv. FRS ist weiterhin der primäre Dienst.

Status 2

Hier ist es andersherum. DFS antwortet auf die Anfragen und FSR ist inaktiv, repliziert sich allerdings weiterhin.

Status 3

Hier wird der FSR Dienst gestoppt und Windows entfernt den Original Sysvol Ordner. Ab diesem Punkt ist kein Rollback mehr möglich.

Migration

Die Migration wird hier unter Powershell durchgeführt. Man muss Mitglied der Rolle Domänen- oder Enterprise Admin sein.

Wurde die DFSR-Migration noch nicht initialisiert, kann dies mit dem Befehl

dfsrmig /setglobalstate 0

gestartet werden.

Anschließend wird in den Status Vorbereitet gewechselt:

dfsrmig /setglobalstate 1

Durch Eingabe von

dfsrmig /getmigrationstate

kann man sich den aktuellen Status der Migration anschauen.

Wenn der Stand konsistent ist, kann weiter gemacht werden.

dfsrmig /setglobalstate 2

dfsrmig /setglobalstate 3

Abschließend sollte nun nicht nur der FRS Dienst gestoppt und deaktiviert sein, sondern ebenfalls die Sysvol Shares auf das neue Verzeichnis gemappt sein.

Durch

net share

werden die Netzlaufwerke angezeigt.